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Ganganalyse

Die Ganganalyse ist ein technisch-wissenschaftliches Verfahren und ein Teilgebiet der Bewegungsanalyse. Mit dessen Hilfe wird die natürliche Fortbewegungsart von Lebewesen, im Speziellen die des Menschen - das Gehen- beschrieben und auf ihre Charakteristika hin untersucht. Sie kann der Forschung (zum Beispiel Bewegungsanalyse), der Diagnostik (zum Beispiel Finden von Ursachen einer Gangstörung) oder der Dokumentation (zum Beispiel zur Qualitätssicherung) dienen.

Bei der instrumentellen Ganganalyse werden beispielsweise Schrittlänge, Gehgeschwindigkeit, Schrittfrequenz, Gelenkwinkel, auf die Gelenke einwirkende Kräfte, Muskelaktivität und Energieverbrauch ausgewertet.

Als Teilgebiet der Bewegungsanalyse ist es das Ziel der Ganganalyse, herauszufinden, wie die neuronalen Verschaltungen, die im zentralen Nervensystem angelegt sind, den Tieren und Menschen das Gehen ermöglichen. Es wird auch versucht, daraus zu schließen, wie diese durch Übung (Lernen) verändert werden können. Dieses Ziel kann z. B. durch die Analyse und Modifikation (siehe: Bewegungslernen) der am Gang beteiligten Muskeln und deren zeitlicher Aktivität mittels Elektromyographie geschehen.

Die Analyse des Gangverhaltens kann auch dazu genutzt werden, mögliche Sturzrisiken eines Probanden zu identifizieren, auf ihre Ursachen hin zu analysieren und mögliche Maßnahmen zur Verminderung des Risikos zu entwickeln. Stürze, vor allem bei älteren Menschen – mit zum Teil tödlichen Folgen – verursachen heute erhebliche Kosten im Medizinsystem.

Auf ein erhöhtes Sturzrisiko deutet insbesondere die Schritt-zu-Schritt-Variabilität – das Ausmaß einer Änderung der Schrittlänge von einem Schritt zum nächsten. So verdoppelt sich laut Ergebnissen einer Studie von 1997 bei einem Unterschied von 1,7 cm in der Schrittlänge, der mit dem bloßen Auge nur für den geschulten Therapeuten wahrnehmbar ist, das Risiko, in den nächsten sechs Monaten zu stürzen, um 50 %.

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